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Ohne Verpackungen leben ...

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Ohne Verpackungen leben ...

Ohne Verpackungen leben. Geht das?
Noch vor 100 Jahren gab es fast alle Produkte und Lebensmittel unverpackt.
Das Sauerkraut war lose, das Bier wurde frisch abgefüllt, Heringe und Butter wurden aus dem Fass abgepackt.
Das können wir uns heute kaum noch vorstellen.


Mit der Erfindung von Plastik im Jahr 1907 wurden Verpackungen leichter, günstiger herzustellen, und mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet. Die Lebensmittel sind dadurch länger haltbar, werden beim Transport geschützt und können bequem nach Hause getragen werden.


Doch was auf den ersten Blick sehr vorteilhaft erscheint, entpuppt sich als tickende Zeitbombe:
Plastik wird in der Natur nicht abgebaut. Es gibt keinen Organismus, der Plastik als Nahrung verdauen oder zersetzen kann. So sind Kunststoffe allgegenwärtig: In riesigen Müllstrudeln so groß wie Deutschland kommen sie in den Ozeanen vor. Dort werden sie langsam zermahlen und schweben als Mikroplastik im Meer. Tiere nehmen diese Partikel auf, können sie nicht verdauen und verhungern mit gefüllten Mägen. Durch Wind verteilen sich diese Partikel auf der ganzen Welt. Selbst auf dem höchsten Berg der Erde oder im Polarmeer konnte Mikroplastik nachgewiesen werden. Wir Menschen nehmen durch unsere Lebensmittel, Getränke und unser Trinkwasser wöchentlich so viel Plastik zu uns wie in einer Kredit-Karte steckt. Plastik befindet sich überall in unserem Lebensalltag: Spielzeug, elektrische Geräte, Laminat, Teppiche, Polsterstoff, Dämmmaterial, Haushaltsgeräte, Schuhe, Kleidung, als Peeling in Cremes, als Schleifkörper in der Zahncreme, als Beschichtungen auf Oberflächen. Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden.


Doch können wir ohne Verpackungen auskommen? Eher nein, denn vieles wäre ohne diese nicht möglich. Kein Supermarkt könnte alle Produkte lose anbieten, zumal sie auch verpackt transportiert werden. Viele Geräte wären ohne Kunststoff unvorstellbar.


So kann das Problem „(Plastik-)Müll“ angegangen werden:
1.
Vermeiden, wo es nur geht
2.
Wiederverwenden
3. Verringern, um die Ressourcen zu schonen
4.
Recyceln = Produkte bevorzugen, die recyclingfähig sind (z.B. keine Verbundstoffe)

1. Vermeidet Abfall, vor allem Plastik!
eigene Beutel für Backwaren, Obst und Gemüse mitbringen (Bonus bei uns für einen
mitgebrachten Brotbeutel: 0,05€)
Wurst und Käse an der Frischetheke in mitgebrachte Gefäße verpacken lassen
eigene Behälter für Feinkost mitbringen (von uns gibt es 0,10€ Bonus)
Unterstützt Unverpackt-Läden! Auch wir haben eine Station eingerichtet.
Obst und Gemüse lose auf Wochenmärkten, Bauernhöfen oder natürlich bei uns einkaufen
für Mittagessen eigene Behälter benutzen
Einkaufstüten und -Beutel mitbringen (z.B. Papiertüten von Verpackungen)
Wasser aus der Leitung trinken, ggf. mit Wasserfiltern die Qualität verbessern
nur Pflegeprodukte ohne Mikroplastik kaufen, z. B. zertifizierte Naturkosmetik
Bodylotions und andere Kosmetik im Glas kaufen (wir bieten sogar Kosmetik im Pfandsystem
an)
Pflegeprodukte selbst herstellen
vor dem Kauf überprüfen, ob das Produkt wirklich benötigt wird
keine to-go-Kaffeebecher kaufen (jährlich werden in Deutschland 2,8 Milliarden Becher
weggeworfen)! Wir bieten Kaffee in Pfandbechern an.


2. Mehrweg statt Einweg
Milch, Joghurt und Sahne im Pfandglas kaufen
Wasser und andere Getränke in Pfand(glas)flaschen kaufen
auch Kosmetik, Honig und Wein gibt es im Mehrweg-System
selbst Eierpackungen und Spielberger-Papiertüten bekommt ihr bei uns mit Pfand


3. Müll verringern, um Ressourcen zu schonen
Produkte meiden, die zwei- oder dreimal eingepackt sind
kleinere Produktmengen sind meist aufwendiger verpackt, daher größere Packungen kaufen
und zu Hause lagern (wenn das Produkt viel verbraucht wird)
nur so viel kaufen, wie wirklich benötigt wird


4. Produkte bevorzugen, die recyclingfähig sind
Glasflaschen und Blechdosen sind besser als Plastikbehälter
(recycelte) Papierbeutel statt Plastiktüten verwenden
Kosmetik im Pappkarton ist umweltschonender
einige Plastikverpackungen sind aus einem Kunststoff, diese dann bevorzugen (Verbundstoffe
lassen sich nur sehr schwer recyceln)


Fazit: Auf Verpackungen werden wir auch in Zukunft nicht verzichten können. Doch wir können bewusst unseren ökologischen Fußabdruck verringern, indem wir genauer hinsehen.
Nachhaltig leben heißt, bewusst zu handeln. Unsere Gesundheit profitiert von der Lebensumstellung und oft auch unser Konto. Denn fortan kauft man nur noch so viel, wie man auch wirklich braucht.

Packen wir es gemeinsam an! Viele Tropfen werden erst zu einem Bach, dann zu einem Fluss und schließlich zu einem gewaltigen Strom.

Daher haben wir auch das Prüfzeichen des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin